Die Osteopathie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still entwickelt. Still war unzufrieden mit den damaligen Behandlungsmethoden und suchte nach alternativen Wegen, um Krankheiten zu heilen und Schmerzen zu lindern. Er war der Meinung, dass viele Krankheiten durch Störungen des Bewegungsapparats und des körpereigenen Regulationssystems verursacht werden und entwickelte daher die Osteopathie als ganzheitliche medizinische Disziplin, die sich auf die Behandlung dieser Störungen konzentriert.
Still gründete 1892 die American School of Osteopathy in Kirksville, Missouri, die erste Schule für Osteopathie in den USA. Die Osteopathie verbreitete sich schnell und wurde bald in vielen Ländern der Welt praktiziert. Im Laufe der Jahre entwickelten sich verschiedene Richtungen innerhalb der Osteopathie, wie zum Beispiel die kraniosakrale Osteopathie, die sich auf die Behandlung von Störungen im Bereich des Schädels und des Kreuzbeins konzentriert, und die viszerale Osteopathie, die sich auf die Behandlung von Störungen der inneren Organe konzentriert.
Heute wird die Osteopathie in vielen Ländern als anerkannte Form der alternativen Medizin praktiziert und wird oft in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt. In einigen Ländern, wie den USA und Kanada, ist die Osteopathie sogar Teil der regulären Gesundheitsversorgung.